27.07.2011

S21 Verantwortung der Architekten

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren des Landesvorstandes

In der Stuttgarter Presse vom 27.Juli 2011 wird von vier besorgten namhaften Bürgern unserer Stadt auf die katastrophalen Folgen von Stuttgart 21 für die Stadt Stuttgart hingewiesen, auf die irreparablen Auswirkungen und die dauerhaften Schäden an den städtebaulichen und kulturellen Werten unserer Stadt.

In 9 zentralen Punkten werden vor allem die Qualitäten benannt. die das Wesen unserer Stadt ausmachen und die verloren zu gehen drohen. Die rein technischen und quantitativen negativen Aspekte wären hinzuzufügen.

Wir unterstellen Ihre Zustimmung, wenn wir erklären. dass im Besonderen für Architekten und für die Architektenkammer, als Vertreterin eines Teils dieser Architekten, eine der vornehmsten Aufgabe ist und sein sollte, Baukultur zu pflegen, gewachsene Stadtstrukturen und Geschichte zu respektieren und zu schützen. also diese Werte über quantitative Kriterien (größer, schneller, weiter) zu stellen.

Wir vermissen diese Haltung bei Ihnen und dem Vorstand der Kammer. Die Architektenkammer tritt vehement und aktiv für S21 ein und verweigert seit Jahren eine inhaltliche Auseinandersetzung. Sie maßt sich dabei an, für die Architekten Baden-Württembergs zu sprechen.

In der o.g. Anzeige, mit der Überschrift "Was steht uns mit Stuttgart 21 bevor" verweisen die Autoren auf die Verantwortung der Herren Schuster und Grube vor der Geschichte.
Wir fugen hinzu: Sehr geehrter Herr Riehle, die Architektenkammer und ganz persönlich Sie und Ihre Vorstandskollegen und Kolleginnen werden als Mitverantwortliche für die geplante kulturelle und städtebauliche Katastrophe, für die Zerstörung des Bonatzbahnhofs, in die Geschichte der Stadt Stuttgart eingehen.

Wir appellieren an Sie: Halten Sie inne, kehren Sie um, noch ist es nicht zu spät. Sie könnten helfen, viel Schaden von der Stadt und nicht zuletzt auch von der Architektenschaft abzuwenden.

Für den Arbeitskreis "ArchitektInnen für K21"

Kurt Kühfuß

Odile Laufner

Jochen Siegel